Seit 2013 beschäftigt sich die AFG zunehmend mit dem Einfluss des Golfsports auf die Natur und versucht stetig den Golfsport in der Wallonie nachhaltiger zu gestalten.
Zunächst einige Zahlen aus der Wallonie:
38 Golfclubs
Mehr als 2 300 Hektar (2/3 der Grundfläche Brüssels)
50% begrünte Flächen, die dem Spiel dienen
50% natürliche Lebensräume, die Teil des Naturerbes des französischsprachigen Gebiets Belgiens sind
Seit 2018 ist es in der Wallonie bei Gesetz verboten, Pflanzenschutzmittel auf Sportplätzen anzuwenden. Leider wurde hier kein Unterschied zwischen chemischen- und biologischen Pflanzenschutzmitteln gemacht und keine Alternative zu den bisher verwendeten Mitteln vorgeschlagen. So stehen Golfplätze seit 2018 ohne den bisherigen Schutz gegenüber Krankheiten da und die Wallonie dient als Versuchslabor für ein weltweit nachhaltigeres Greenkeeping.
Seit 2022 haben sich die R&A, die schwedische- und die dänische Golfföderation der AFG angeschlossen und ein gemeinsames Programm zur Erforschung neuer, nachhaltiger Behandlungsmethoden für Rasenflächen ins Leben gerufen.
Das Problem? Kein Golfclub hat die gleichen Ausgangsbedingungen: Während einige Golfclubs einen sandigen Boden haben, der Wasser durchsickern lässt und eine Belüftung vereinfacht, kämpfen andere Clubs mit einem eher lehmigen Boden mit Wasserstaus auf den Grüns und keiner Belüftung des Rasens.
Golfclubs bestehen aber nicht nur aus Rasenflächen und so können wir noch viel mehr für eine nachhaltigere Zukunft tun:
In den kommenden Jahren wird es immer wichtiger werden, einen bedachteren und geplanten Umgang mit unseren Wasserreserven zu entwickeln. Wir sind bereits seit Jahren autonom und können zur Bewässerung unserer Anlage, zur Reinigung unserer Buggys und zur Bewässerung unserer Blumen auf unsere eigenen Wasserreserven zurückgreifen.
In der Zukunft gilt es, die immer länger werdenden Trockenperioden zu überbrücken und über eine längere Dauer autonom zu bleiben. Dazu müssen wir Lösungen finden, neue Wasserreserven zu bauen oder die Kapazität der bestehenden Reserven zu vergrößern.
Unser Golfclub ist aber nicht nur ein „Spielplatz“ für unsere Mitglieder und Gäste, unsere Anlage ist auch zuhause für zahlreiche Tierarten. Rehe, Hirsche, Hasen, Eichhörnchen, Gänse, Enten, Füchse, Dachse und verschiedene Vögel fühlen sich wohl in der wunderbaren Umgebung. Neben den Tierarten, die wir täglich wahrnehmen können, ist unsere Anlage auch Heimat verschiedenster Bäume und Pflanzen, die sich bei uns ungestört ausbreiten können. Diese ungestörte Vielfalt an Flora und Fauna gilt es zu erhalten und zu schützen. Eine Golfanlage ist also viel mehr als ein „Sportplazt“.
Unsere Mission für die nächsten Jahre? Nicht nur die Platzpflege soll nachhaltiger werden, auch die Infrastruktur kann verbessert werden, um unseren Einfluss auf die Natur zu verbessern. Neue und besser isolierte Fenstern, neue Isolation in den Dächern, Photovoltaik Anlagen auf unseren Dächern, verbesserte Heizungsanlage für das Clubhaus und das Hotel und Geräte, mit einem geringeren Stromverbrauch sind nur einige Schritte, die wir gehen werden.
Heutzutage ist der Einfluss des Golfsports auf die Umgebung und die damit einhergehende Verantwortung den Clubs in der Wallonie bewusst. Somit ziehen alle Clubs mit der Unterstützung der AFG an einem Strang und versuchen jährlich neue Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu finden.
Golf ist also, entgegen der Meinung einiger, weniger Gegner, nicht schädlich für die Natur, im Gegenteil! Golfplätze sind eine wunderbare Möglichkeit, die Natur vor der Expansion des Urbanismus zu schützen und wichtige, begrünte Flächen auf Dauer zu erhalten.